Forst zelebriert stolz seine Historie.
Festumzug zum 750. Jubiläum ist Höhepunkt der Feierlichkeiten in der Neiße-Stadt.
FORST Die Kreisstadt Forst (Spree-Neiße) hat mit Zehntausenden Gästen drei Tage lang ihre Ersterwähnung vor 750 Jahren gefeiert. Höhepunkt war am Sonntag ein großer Festumzug mit mehr als 1.400 Mitwirkenden, die die Geschichte der Stadt lebendig werden ließen.
Nicht der Nabel der Welt, aber der Nabel der Lausitz war die Rosenstadt Forst am Wochenende. Mit Zehntausenden Gästen und zahlreichen Attraktionen feierten die Forster ihr Jubiläum und zelebrierten dabei stolz und sympathisch die Geschichte ihrer Stadt. Höhepunkt war am Sonntag der große Festumzug, an dem sich Unternehmen, Vereine, Schulen, Institutionen und Privatpersonen beteiligten. Mehr als zwei Stunden ließen die Menschen in historischer Gewandung die Entwicklung der Stadt seit 1265 lebendig werden. Sie erinnerten in 75 Bildern an die Gründungsjahre, an die Herrschaft der Biebersteiner, an Graf Brühl und die Kursächsische Zeit, an stolze Industriegeschichte als Tuchmacherstadt und „deutsches Manchester“ und ebenso an die jüngere Vergangenheit mit den dunklen Zeiten der Naziherrschaft, an DDR-Geschichte und die Entwicklung im vereinten Deutschland. Immer wieder zeigten Gruppen und Vereine vor der kleinen Festtribüne Proben ihres Könnens, sangen und tanzten.
Spektakel und Besinnung lagen am gesamten Wochenende dicht beieinander. In der Stadtkirche St. Nikolai feierte die Stadt einen ökumenischen Festgottesdienst, in dem Offenheit, Tatkraft und Ideen der Forster gewürdigt und eingefordert wurden. Besinnlichkeit und Stolz auf die Heimat dominierten hier, später waren es Begeisterung und Heiterkeit der Menschen, die den Festplatz und das Markttreiben um die Kirche prägten. Mittelalterliche Klänge, historische Persönlichkeiten, die einst in Forst zu Hause waren und die Stadt entwickelten, waren für Besucher zum Greifen nah. Auf fünf Bühnen zeigten regionale und überregionale Stars und Sternchen ihr Können, Vereine und Helfer stellten ihre Arbeit vor. Die Kombination von Klassik und Pop – das Philharmonische Orchester aus Zielona Gora musizierte mit der Rockband Six und dem internationalen Opernensemble Sonori – riss Tausende zu Beifallsstürmen hin. Die Prinzen wurden ebenso umjubelt wie die Hochseilakrobatik der „Geschwister Weisheit“ und die Höhenfeuerwerke am nächtlichen Himmel.
„Phantastisch“, „beeindruckend“, „einfach geil“ sind einige der Worte, mit denen viele Besucher das Festwochenende beschrieben. Forst habe sich als sehr guter Gastgeber gezeigt. Das freue sie und mache sehr stolz, resümierte die amtierende Rosenkönigin Stefanie I. Insgesamt erlebten mehr als 70.000 Besucher am Wochenende die Feierlichkeiten in der Rosenstadt. Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei zogen eine positive Bilanz. Sie wurden zu keinen größeren Einsätzen gerufen.
13.07.2015, Lausitzer Rundschau